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Kleben oder zementieren? Das ist oft die Frage …

Kleben oder zementieren? Das ist oft die Frage …

06. September 2024 – Bei der intraoralen Befestigung vollkeramischer Restauration steht oft die Frage im Raum: Kleben oder zementieren? Es spielen viele Faktoren eine Rolle und letztlich fällt die Entscheidung in der Zahnarztpraxis. Doch wir im Labor sollten wissen, worum es geht, denn wir sind die Experten in Sachen Werkstoffkunde. Also: kleben (adhäsiv) oder zementieren? Hier ein kleiner Überblick für Euch, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind.

Adhäsive Befestigung: Der Favorit der ästhetischen Zahnmedizin

Die adhäsive Befestigung hat sich etabliert und ist in der ästhetischen Zahnmedizin die bevorzugte Methode. Warum? Ganz einfach – sie bietet eine starke Haftung und unterstützt die hohe Ästhetik der von uns gefertigten Restauration.
+ Befestigungskomposite sind zahnfarben oder transparent und unterstützen die lichtoptischen Vorzüge einer Vollkeramik.
+ Der chemische Haftverbund sorgt für eine stabile Befestigung. Studien zeigen, dass der adhäsive Verbund positiven Einfluss auf die Gesamtstabilität einer Restauration haben kann.
+ Minimalinvasiv: Da keine mechanischen Retentionen erforderlich sind, kann defektorientiert präpariert werden.
Nachteil: Die Anwendung in der Praxis ist aufwendiger.

Zementieren: Der Klassiker

Auch das traditionelle Zementieren hat in einigen Situationen eine Berechtigung. Ob mit Glasionomer- oder Phosphatzement, das Vorgehen ist zuverlässig und einfach anzuwenden.
+ Einfacheres Prozedere und geringere Techniksensibilität
+ Zemente sind in der Regel preiswerter als Befestigungskomposite.
Nachteil: Zemente sind opak, sodass die Ästhetik der Restauration negativ beeinflusst werden kann. Zudem ist ein retentives Präparationsdesign (nicht minimal-invasiv) erforderlich.

Als Faustregel: Alle Keramiken mit einer Biegefestigkeit unter 350 MPa müssen adhäsiv befestigt werden. Bei einer Festigkeit von mehr als 350 MPA ist die adhäsive Befestigung empfohlen (auch bei Zirkonoxid), wobei aber das Zementieren ist theoretisch möglich. Achtung: Neben der Werkstoffkunde (Restaurationswerkstoff) sind viele klinische Gegebenheiten zu beachten. Die Entscheidung obliegt daher der Zahnarztpraxis.